Wer wir sind
Hallo, ich bin Corinna, Junglandwirtin und fasziniert vom Umgang mit Tieren. An dieser Stelle möchte ich euch unseren Hof näher vorstellen: Der Name „Waldbachhof“ ist zwar neu, unser Hof am idyllischen Waldbach in Watterbach wird aber schon seit zahlreichen Generationen von meiner Familie bewirtschaftet. Mein Vater Diethard übernahm den Hof bereits in jungen Jahren von seinem Vater und erkannte früh das Potential der extensiven Mutterkuhhaltung an unserem Standort, der durch schwer zu bewirtschaftende Hänge sowie karge Buntsandsteinböden gekennzeichnet ist. Meine Mutter Doris, die den Betrieb aktuell gemeinsam mit mir leitet, hielt ihm bei der Umstellung auf Mutterkuhhaltung sowie den weiteren Projekten, die die beiden in den letzten Jahrzehnten gestemmt haben, stets den Rücken frei. Nach Abschluss des Studiums der Agrarwissenschaften und einem Aufenthalt in Australien, bei dem ich Eindrücke von der Rinderhaltung am anderen Ende der Welt sammeln konnte, stieg ich auf dem elterlichen Betrieb ein. Unterstützt werden wir heute von meinem Partner Christian sowie meinen beiden Schwestern Sonja, die ihr Fotografie sowie Online-Marketing Know How einbringt und sich darüber hinaus auch in unserer kleinen Pferdehaltung engagiert, und Sabine, die die treibende Kraft hinter unserer gemeinsamen Hobby-Imkerei ist. Unsere Saisonarbeitskräfte, die uns schon seit vielen Jahren die Treue halten, die Westerwälder Kuhhündin Cindy sowie unser Hofkater Mikesch komplettieren den kleinen Familienbetrieb.
Nachfolgend bekommt ihr einen genaueren Eindruck von dem was wir machen und welche Betriebsphilosophie wir dabei verfolgen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Stöbern auf unserer Seite und stehe bei Fragen gerne zur Verfügung.
Was wir tun
Artgerechte Rinderhaltung
Im Zentrum des Waldbachhofs stehen unsere Fleischrinder, die der traditionsreichen Rasse Fleckvieh-Simmental sowie den französischen Fleischrinderrassen Limousin sowie Blonde d'Aquitaine entstammen. Mit diesen bewirtschaften wir ca. 90 Hektar ökologisch wertvolles Dauergrünland auf den Hügeln und in den Tälern rund um den Waldbach. Dabei betreiben wir Mutterkuhhaltung, das heißt die Kälber bleiben nach der Geburt bei ihrer Mutter und werden von dieser gesäugt und aufgezogen. Die Kühe werden also nicht gemolken sondern die gesamte Milch fließt in die Entwicklung des Kalbes. Die Mutterkuhhaltung ist eine besonders artgerechte und naturnahe Form der Rinderhaltung, da die Tiere hier im Herdenverband leben und viel Zeit auf der Weide verbringen. Außerdem erhalten unsere Tiere artgerechtes Futter, d. h. frisches Gras und Kräuter auf der Weide sowie Heu und Grassilage im Winter, und werden nicht mit "Kraftfutter" gemästet.
Nachhaltige Forstwirtschaft
und regenerative Energie
Neben der Landwirtschaft betreiben wir naturgemäß langfristig ausgerichtete PEFC-zertifizierte Forstwirtschaft auf ca. 35 Hektar. Der Großteil des eingeschlagenen Holzes wird als Bau- oder Industrieholz verkauft. Mit zu Hackschnitzeln verarbeitetem Restholz aus unseren Wäldern, das für höherwertige Verwendungen ungeeignet ist, beschicken wir eine hofeigene Holzvergasungsanlage, in der mittels Kraft-Wärme-Kopplung sowohl Strom als auch Wärme erzeugt werden. Durch die kombinierte Nutzung von elektrischer und thermischer Energie lassen sich sehr hohe Wirkungsgrade von bis zu 90% erzielen. Gemeinsam mit unseren 3 Aufdach-Photovoltaikanlagen sind wir so in der Lage Strom aus erneuerbaren Energieträgern mit einer Gesamtleistung von gut 500 kW bereitzustellen. Aufs Jahr gesehen können wir damit den elektrischen Energiebedarf von ca. 150 4-Personen-Haushalten abdecken. Mit der Abwärme der Holzvergasungsanlage trocknen wir Hackschnitzel und heizen unser Wohnhaus sowie umliegende Häuser.
Betriebsphilosophie
Ökologische Landwirtschaft hat Schlüsselrolle inne
Wir sind geleitet von der Vision einer menschlichen Lebensweise, bei der die natürlichen Grenzen unseres Planeten respektiert werden und sich jeder seiner Verantwortung gegenüber Mitmenschen und Umwelt bewusst ist und sein Handeln entsprechend ausrichtet. Diese Lebensweise bildet die Grundlage für eine Welt, in der Chancen sowohl global als auch über Generationen hinweg gerecht verteilt sind. Das bedeutet für uns wahrhafte Nachhaltigkeit. Die Landwirtschaft nimmt bei der Realisierung dieser Vision eine Schlüsselrolle ein, da sie einerseits das menschliche Grundbedürfnis nach Nahrung befriedigt und andererseits weitreichende Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen hat.
Bodenfruchtbarkeit bewahren und nachhaltigen Genuss ermöglichen
Gemeinhin wird die Nahrungsmittelproduktion als primäre Aufgabe der Landwirtschaft angesehen. Unserer Definition von Nachhaltigkeit folgend besteht die Hauptaufgabe der Landwirtschaft aber darin, die bewirtschafteten Böden als Lebensgrundlage der Menschen in einem möglichst fruchtbaren Zustand an die nachfolgende Generation zu übergeben. Vor diesem Hintergrund ist die Nahrungsmittelproduktion ein Mittel zum Zweck und muss ganzheitlich und nachhaltig gedacht werden. Gute Lebensmittel zeichnen sich demnach nicht nur durch ihre Qualität aus, vielmehr sollten auch Tierwohl und Klima- bzw. Umweltauswirkungen in die Beurteilung einbezogen werden.
Unsere Prinzipien
Resultierend aus diesen Grundgedanken richten wir unser Handeln daher an folgenden Leitsätzen aus:
Wir fördern biologische Vielfalt und erhalten Bodenfruchtbarkeit.
Wir wirtschaften im Kreislauf und schonen natürliche Ressourcen.
Wir übernehmen Verantwortung für Umwelt und Klima.
Wir begegnen unseren Tieren und Mitmenschen mit Respekt.
Wir erzeugen gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel.
Wir vermeiden Nahrungskonkurrenz zwischen Mensch und Tier.
Wir sind transparent und suchen den Dialog.
Gerne stehen wir für Rückfragen zu diesen Prinzipien zur Verfügung. Außerdem bieten wir euch an, uns bei Interesse zu kontaktieren und einen Termin für einen Besuch auf unserem Hof zu vereinbaren, bei dem ihr euch selbst ein Bild von unserem Umgang mit Tieren und Umwelt machen könnt.
Aufgeklärte und verantwortungsbewusste Verbraucher
In unseren Augen ist Fleischkonsum per se nichts Negatives sondern ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Entscheidend ist vielmehr unter welchen Bedingungen das Fleisch, das wir verzehren, entstanden ist. Folgende 3 Fragen sollte sich jeder Verbraucher hier stellen:
Wurden die Tiere artgerecht gehalten und möglichst stressfrei getötet?
Wird durch die Fütterung der Tiere Nahrungskonkurrenz zwischen Mensch und Tier geschaffen oder vermieden?
Trägt die Haltung dieser Tiere zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen bei, d.h. welche Auswirkungen hat diese Form der Landwirtschaft auf Böden, Artenvielfalt und Klima?
Der Verbraucher sollte also bei seiner Kaufentscheidung genau hinschauen, da die Antworten auf diese Fragen je nach praktizierter Form der Landwirtschaft sehr unterschiedlich ausfallen. Durch einen Einkauf bei uns erwerbt ihr gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel. Gleichzeitig unterstützt ihr damit, eine enkeltaugliche Wirtschaftsweise und leistet einen Beitrag zur Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft und des ländlichen Raumes.