In der breiten Wahrnehmung stehen Rinder aufgrund ihrer Methan-"Emissionen" als Klimasünder am Pranger. Weit weniger bekannt ist, dass Rinder bei entsprechender Haltung sogar als Klimaschützer fungieren können. Lange haben wir versucht diese durchaus komplexen Zusammenhänge in eigene Worte zu fassen, dann sind wir auf die nachfolgende NDR-Produktion zu dem Thema gestoßen, die sich sehr gut mit unserer Einstellung zum Thema "Fleischkonsum" deckt. Hier werden die Zusammenhänge sehr fundiert, anschaulich und gleichzeitig unterhaltsam präsentiert und daher möchten wir euch das Video nicht vorenthalten. Viel Spaß beim Anschauen!
Noch eine kurze Erläuterung zum Video: Entscheidend für die dauerhafte Bindung von Kohlenstoff als Humus im Boden sind die Austauschbeziehungen zwischen den Wurzeln der Pflanzen und den Bodenlebewesen. Die Bodenlebewesen liefern den Pflanzenwurzeln die Nährstoffe, die die Pflanze zum Wachstum braucht, die Wurzeln geben im Gegenzug sog. Wurzelexsudate, d.h. organische und damit kohlenstoffhaltige Verbindungen, an das Bodenleben ab. Zum Teil werden diese Exsudate durch das Bodenleben als Nahrung aufgenommen, zum Teil aber auch als Dauerhumus im Boden eingelagert und damit wird auch der darin enthaltene Kohlenstoff der Atmosphäre auf Dauer entzogen. Über diese Wurzelexsudate gelangt also der Kohlenstoff, der durch die Pflanzen bei der Photosynthese in Form von Kohlenstoffdioxid aufgenommen wurde, in den Boden.
Wenn nun aber die von den Pflanzen benötigten Nährstoffe in leicht verfügbarer Form als synthetische Mineralstoffdünger (auch bekannt als "NPK-Dünger"), deren Herstellung übrigens mit einem enormen Energieaufwand verbunden und deren Ausbringung im Ökolandbau nicht erlaubt ist, ausgebracht werden, dann entfällt für die Pflanze die Notwendigkeit mit dem Bodenleben zu kooperieren, da sie die Nährstoffe ja auf einem anderen, leichteren Weg beziehen kann. In der Folge verarmt das Bodenleben und die "Kohlenstoff-Pumpe" kommt zum Erliegen. In diesem Moment verliert das Grünland seine so wichtige Funktion als Kohlenstoffsenke. Auch hier ist also der Mensch der "Klimakiller", indem er die die Symbiose von Pflanze und Bodenleben aufbricht und die Pflanzen stattdessen abhängig von regelmäßigen Gaben leicht löslicher Dünger macht.
Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber Klima und Umwelt und dem großen Potential, das die von uns bewirtschafteten Flächen als Kohlenstoffspeicher haben, bewusst. Daher haben wir bei der letztjährigen Bodenuntersuchung über die vorgeschriebenen Analysen hinaus auch den Humusgehalt unserer Böden ermitteln lassen. Diese Werte sollen uns helfen, unser Weidemanagement besser zu beurteilen und sowohl positive als auch negative Entwicklungen zu erkennen.
"Gesunder Genuss mit gutem Gewissen", passend zum Videotitel ist das auch unser Slogan, dafür stehen wir mit unseren Produkten. Falls ihr also jetzt den Worten direkt Taten folgen lassen wollt, schaut gerne mal in unserem digitalen Hofladen vorbei und sichert euch ein hochwertiges Stück Rindfleisch oder unseren leckeren naturtrüben Apfelsaft.
Oder habt ihr noch Fragen zum Inhalt des Videos oder zu unserer Form der Rinderhaltung? Dann kontaktiert uns gerne über unser Kontaktformular oder schreibt direkt eine Mail an hallo@waldbachhof.de .
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