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Unser Weg zur Hofschlachtung - Teil 2




Wieder nahm ich an einer Exkursion teil. Dieses Mal ging es zu Uria und damit zu Ernst Hermann Maier und seinen Rindern. Seit einem Schlüsselerlebnis, als ein Stier zum Schlachter gehen sollte, und sich partout nicht in den Hänger treiben ließ, schwor sich Hermann, dass keines seiner Rinder mehr lebend seinen Hof verlässt. Was sich zuerst vielleicht etwas harsch anhört, ist allerdings das Beste was man einem Tier, das für die Ernährung von uns Menschen bestimmt ist, antun kann. Seither schlachtet er seine Rinder auf der Weide, sie bekommen noch eine letzte Streicheleinheit oder einen Apfel und dann geht alles ganz schnell und komplett ohne Stress für das Rind. Mit Hilfe seiner eigens konstruierten teilmobilen Schlachtbox wird das Tier dann ins eigene Schlachthaus gebracht und dort weiter verarbeitet. Was sich so einfach anhört, war es allerdings überhaupt nicht. Ernst Hermann bekam Gegenwind von vielen Seiten. Etliche Gerichtstermine folgten und es ging sogar soweit, dass ihm die landwirtschaftlichen Subventionen gestrichen wurden, weil er sich nicht an die 'Spielregeln' hielt. Das alles widerfuhr ihm, nur weil er für mehr Schutz der Nutztiere kämpfte und ihnen eine stressfreie Schlachtung ermöglichen wollte. Hallo?! Manchmal frage ich mich, ob wir wirklich in einem so hoch zivilisierten Land leben wie wir immer tun. Ethisch gesehen definitiv nicht.


Ich kam in den Dialog mit Hermann und wurde daraufhin Mitglied in seinem Verein Uria. Er faszinierte mich sehr und ich bewundere heute noch seine unermüdliche Kämpfernatur. Er stellt für mich definitiv ein Vorbild dar, denn er hat für seinen Traum gekämpft auch wenn es sehr ausweglos erschien, er hat weiter gemacht und damit auch die Weichen dafür gestellt, dass wir heute auf unserem Hof die teilmobile Schlachtung durchführen können.


Für viele sind Sänger oder Schauspieler Stars, für mich ist es Ernst Hermann Maier!



*Das Bild entstand auf der "Wir haben es satt" Demo in Berlin im Januar 2020, als wir gemeinsam mit dem Verein Uria für eine nachhaltige und bäuerliche Landwirtschaft protestierten.



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